Eine starke User-Experience lebt von guter User-Research und kreativen Ideen. Die folgenden 13 UX-Trends 2023 sind im Zuge unserer Marktbeobachtungen und zusammen mit unseren UX-Professionals entstanden.
- Nostalgia, Y2K Design & Candy Colors
- Web Sustainability & Eco Design
- Self Care
- Inclusive, Society Centered & Ethical Design
- Farbverläufe
- Mixed, Virtual & Augmented Reality
- Sketches, alleinstehende Illustrationen & 3D-Design
- Immersive & Motion Scrolling
- Anti-Personas
- UX Repositories & Research Operations
- No-Code-Tools
- Neumorphismus Design, Glassmorphism & Pearlcore
- Brutalism
Jedes Jahr legen technologische Möglichkeiten ungeahnte Potenziale frei. Auch neue Designtrends folgen beständig diesen Entwicklungen.
Als UX- und Research-Agentur mit eigenem UX-Tool begleiten wir jährlich unzählige UX/UI-Projekte über alle Branchen hinweg und entwickeln digitale Produkte von Anfang bis Ende.
1. Nostalgia, Y2K Design & Candy Colors

Bild: Dribble Ruxandra Nastase
Stürzen wir uns zu Beginn auf ein paar Designtrends, die viele Menschen ansprechen und von jung bis alt für Aufmerksamkeit sorgen.
Nostalgische Trends liegen einfach im Trend. Ohne die 80er und 90er geht an vielen Stellen heutzutage nichts – egal ob in hippen Werbe-Clips, die im Retro-Style daherkommen, als auch im Webdesign.
Daher wird es uns nicht wundern, wenn im kommenden Jahr wieder viele Websites diesem Trend folgen und saubere, fett gedruckte Texte oder knallige Farben nutzen werden.
Neben Nostalgia, ist dir vielleicht auch schon der Begriff Y2K untergekommen. Y2K steht dabei für folgendes: Das Y ist Englisch für Year, also das Jahr, 2K für 2 und Tausend; sprich 2000.
Im Kern dreht sich das Y2K-Design um die „gute alte Zeit“.

Bild: Pit Viper Sonnenbrillen
Y2K bedient sich den so richtig typischen Dingen der 2000er – und transportiert diese ins Webdesign. Also grelle Farben, Retro-futuristische Looks, bewegte Icons, bekannte Schriften der damaligen Zeit (wie z.B. Comic Sans) oder Tech-Referenzen, die zwar altbacken aussehen, aber genau deswegen den Charme ausmachen, weil sie liebevoll in das Jetzt transportiert wurden (siehe auch Brutalism weiter unten).

Bild: Holy Energy
Candy Colors schlagen ungefähr in dieselbe Kerbe wie Y2K oder Nostalgia. Egal, ob App oder Website, leuchtende Farben, die Besucher nicht abschrecken, sondern anlocken, werden immer stärker Einzug finden. Diese schrillenden Farbkombinationen müssen jedoch gut ausbalanciert sein, damit sie professionell und ansprechend aussehen.
2. Web Sustainability & Eco Design

Bild: Hessnatur
Digitale Produkte besitzen einen maßgeblichen Impact auf unsere Umwelt. Apps, Social Media, Onlineshopping oder die tägliche Google-Suche – alles verbraucht Strom und viele andere Ressourcen. Unter dem Feld Web-Sustainability lassen sich Möglichkeiten, Ideen und Wege zusammenfassen, mit denen entlang der Produktentwicklung und User Journey unsere Umwelt und Erde geschont werden. Neben Web-Sustainability fällt hier auch der Begriff Eco-Design oder Eco-Productdesign.
Zusammenfassend zielen diese Felder darauf ab, eine solide Kreislaufwirtschaft zu etablieren, bei der nachhaltige Produkte entwickelt und gestaltet werden.
Für die Website-Gestaltung oder, um Nachhaltigkeit im Onlineshop zu kommunizieren, kann dies bedeuten, kleine Hinweise auf die Website zu integrieren oder eine Kommunikation zu etablieren, die Retouren aktiv vermeidet.
Webdesigner und UXer können ihre Zielgruppen also motivieren, Umweltbewusstsein stärker wahrzunehmen und auszuleben.

Bild: Veganliebe
4 Beispiele für Web-Sustainability:
- Grünes Web-Hosting: Ohne Hosting keine Website – warum also nicht bei einem der größeren CO₂-Treiber beginnen? Auch in Deutschland existieren bereits Hosting-Anbieter, die auf 100 % Ökostrom laufen.
- Code-Sauberkeit: Reden wir vom Hosting, können wir auch gleich Website-Images, Videos, SEO etc. mit einbeziehen – hinter all diesen Bereichen verbirgt sich Code und Programmierung. Halten wir Code sauber, verringern sich die Ladezeiten und sparen Energie.
- Dark Mode: Neue Devices mit OLED-Screens sparen Strom bei der Benutzung des Dark Mode, außerdem schont es ein stückweit die Augen. Egal ob Apple, YouTube oder Google – viele große Player setzen mittlerweile auf den Dark Mode.
- Agile Produktentwicklung: ob Research, MVP-Entwicklung, Design-Sprints oder Tools – unsere Arbeitsweisen bestimmen letztlich auch unseren Ressourceneinsatz. Hat man früher in Wasserfallprojekten kostspielige Feedback-Schleifen in Kauf genommen, so helfen uns neue Arbeitsweisen (z.B. der Sprint 0), zügiger und mit weniger Ressourcen-Einsatz zum Ziel zu kommen. All das spart Energie … und Nerven.
Es gibt etliche Wege, wie sich weltweit dem Thema Web-Sustainability angenähert wird.
Facebook betreibt sein Datencenter in der Nähe des Polarkreises mit Außenluft und Wasserkühlung. Google hat eine Power Usage Efficiency von 1.12 und möchte bis 2030 CO₂-frei sein.
Wir haben uns beispielsweise entschlossen, jährlich mindestens 100.000 Bäume zu pflanzen.
Auch Initiativen wie die Leaders for Climate Action liefern einen guten Beitrag, indem sie ihre Mitglieder mit Best Practices und Austauschformaten unterstützen, eine nachhaltige digitale Infrastruktur aufzubauen. Ob Nachhaltigkeit wirklich nur ein einfacher UX-Trend ist, muss jeder für sich entscheiden – wir sagen: go for it!
3. Self Care bzw. Selbstfürsorge

Bild: Apple iOS Health
Die Pandemie sowie das flächendeckende Aufkommen vom Homeoffice, hat vielen Menschen weltweit gezeigt, wie wichtig die psychische und physische Gesundheit ist. Das allgemeine Wohlbefinden, oder auch der gesunde Egoismus – nicht alles und jeden jederzeit an sich heranlassen zu müssen, sind weiter auf dem Vormarsch. Selbstfürsorge bedeutet dabei, dass Menschen stärker ihren Ritualen nachgehen, und neue Routinen für mehr Wohlbefinden etablieren werden.
Wir können uns daher gut vorstellen, dass sich dieser Trend auch im Webdesign sowie beim Produktdesign fortsetzen wird. Mittlerweile gehören bspw. beim neuen iPhone die kostenlosen Fitness-Funktionen und Measurement-Apps zum Standard. Technologien, zur Überwachung der Gesundheit, oder Apps, die uns entspannter durch den Tag gehen lassen, werden also sehr wahrscheinlich stärker zum Einsatz kommen. Auch sanfte Farben, Töne und neue tragbare oder bildschirmlose Technologien könnten schon bald wesentlich stärker in unseren Alltag Einzug halten (Stichwörter: Smart Textiles, Hearables, Waerables).
4. Inclusive Design & ethische Aspekte

Bild: Lemonade
Inclusive Design bedeutet, Anwendungen und Inhalte für möglichst alle Menschen zugänglich zu machen, unabhängig davon, ob und welche Einschränkungen vorhanden sind.
Dabei sollte die Teilhabe aller Personen an unseren Angeboten kein Trend, sondern selbstverständlich sein – auch, wenn viele gute Ansätze bereits existieren, liegt hier noch viel Potenzial.
Es sollte daher auch 2023 beim UX-Design grundsätzlich geprüft werden, ob Menschen ausgeschlossen werden, weil sie andere Voraussetzungen (z.B. kognitiv oder motorisch) haben, oder sich z.B. aufgrund ihrer psychologischen Identität oder Herkunft nicht mitgemeint fühlen.
Im Inclusive Design können auch geschlechterfokussierte Sprache, ethnische Diversität oder psychische Erkrankungen mit bedacht werden.
LinkedIn bietet zum Beispiel die Möglichkeit, die Aussprache des eigenen Namens im Profil zu speichern, also diskriminierungsfrei anzusprechen.

Society Centered Design möchte den alten Begriff des User Centered Designs in ein modernes Gerüst bringen und unsere Gesellschaft in den Fokus rücken.

In unserer Webinar-Aufzeichnung über Inclusive Design teilen wir unserer Erfahrungen und zeigen unter anderem auf, wie inklusives Design entlang des User-Centered-Design-Prozesses funktioniert, welche Richtlinien existieren sowie klassische Dos & Don’ts.
Mit dem Check: Barrierefreiheit einfach testen, lässt sich zudem zügig feststellen, wie gut der eigene Web-Auftritt im Bereich Barrierefreiheit aufgestellt ist.
Außerdem helfen Tools wie Barrierefreiheit-Test, WAVE, AXE, Contrast Checker oder Web Developer Add-ons weiter, Barrierefreiheit sicherzustellen.
5. Farbverläufe

Bild: Dribble Laurent Baumann
Wir haben es weiter oben bereits dargelegt, die 80er und 90er kehren im schönen Gewand zurück. Eine schicke Farbauswahl und starke Kontraste übernehmen die Designwelt (nicht nur in der Mode). Für digitale Produkte und Webdesigns bedeutet das, die Rückkehr von Farbverläufen.
Bereits in den UX-Trends vom letzten Jahr haben wir auf Farbverläufe und bunte Pattern hingewiesen und haben sie deshalb auch für die UX-Trends 2023 wieder mit aufgenommen. Menschen mögen freundliche und fröhliche Farben, denn sie geben ihnen ein gutes Gefühl. UX-Designer können also prüfen, ob sie neue Farben im Webdesign oder auch bei der Produktverpackung mit aufnehmen sollten. Dieser Trend wird weiter bestehen.

Glatte und sanfte Farbverläufe werden immer beliebter im UX-Design. Bild: dribble Vita Vrebac
6. Mixed, Virtual & Augmented Reality

Bild: bestware.com
VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality) stehen mittlerweile stark mit der Gaming-Branche oder einem innovativen Product-Lifecycle-Management in Verbindung – gehören aber noch immer zu den UX-Trends.
Mixed Reality beschreibt dabei die Verbindung beider Ebenen, also die gemischte Realität.
Virtuelle Ausstellungsräume bis hin zu ausgeklügelten Forschungs- und Testszenarien – VR beginnt sich stetig im Maschinenbau, der Schifffahrt oder der Automobilbranche durchzusetzen. Die Herausforderung ist es, nützliche Anwendungsfelder zu identifizieren und entsprechend abzubilden.
AR ist auch im E-Commerce angekommen.

Bereits 2011 konnte das Anprobieren einer Brille bei Mister Spex in einer Betaversion ausprobiert werden. Heute gehört die Augmented-Reality-Erfahrung beim Onlineshopping vollends dazu. Trotzdem sind AR-Apps im Onlineshopping ein klarer UX-Trend, um die User Experience zu verbessern. Bild: Mister Spex
Firmen wie IKEA, L’Oréal oder Mister Spex nutzen Augmented Reality, um Shop-Kunden das Ausprobieren von Produkten zu ermöglichen. Auch im Straßenverkehr und in der Navigation finden AR-Apps immer mehr Anwendung.

Die MBUX Augmented Reality Navigation von Mercedes, vernetzt mittels Augmented Reality die virtuelle mit der realen Welt. Grafische Navigations- und Verkehrshinweise werden in Live-Bilder eingeblendet. Bild: Mercedes-Benz
Ebenfalls im Gesundheitswesen steigt die Anzahl Augmented-Reality-Anwendungen, da auch die Best Practices und Erfahrungen mit AR-Apps sich stark weiterentwickelt haben.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Anzahl der Forschung zu Machine Learning/künstliche Intelligenz und Augmented Reality stark zugenommen hat.
Gleichzeitig schreiten die Entwicklungen in Richtung eines dezentralen Internets (Web3 und Metaverse) basierend auf der Blockchain-Technologie stark voran und werden sicherlich die nächsten Jahrzehnte viele weitere technische Neuerungen im Umgang mit VR und AR vorantreiben. In Kombination mit Conversational AI könnten also spannende Zeiten auf uns zukommen.
7. Sketches, alleinstehende Illustrationen & 3D-Design
Sketches und alleinstehende Illustration
Sketches und Illustrationen sind einfach cool. Sie veranschaulichen Situation, ein Vorgehen oder Eigenschaften besser. Außerdem wirken sie menschlich nahbar oder können hervorragend zur Abstraktion eingesetzt werden.

Bild: dribble Jacek Janiczak
3D-Design
Mit 3D-Design lassen sich designtechnisch ebenfalls schöne Dinge anstellen.
Elemente können stärker herausgestellt oder hervorgehoben werden.

Bild: dribble Gleb Kuznetsov
8. Immersive & Motion Scrolling – Storytelling via Scrolling

SBS hat die Geschichte „The Boat“ von Nam Le als Immersive Scrolling umgesetzt. Preisgekrönt und definitiv eine Empfehlung. Bild: sbs.com
Ein ansprechendes Design hat viele positive Effekte. Es hilft z.B. dabei, Informationen besser zu übertragen. Eine Farbgebung, die an unserer Zielgruppe ausgerichtet ist, nutzt bspw. auch psychologische Effekte. Rot kann z.B. alarmierend wirken, aber auf eine Performance-orientierte Zielgruppe wirkt die Farbe Rot positiv und suggeriert implizit Leistung und Stärke. Etwas optisch Ansprechendes gefällt uns also besser als etwas Unschönes. Durch ein gutes Design bauen wir daher eine Verbindung mit unserer Zielgruppe auf.
Immersive Scrolling oder Motion Scrolling treibt Design auf ein nächstes Level und nutzt starkes Storytelling, um Angebote oder Geschichten stärker aufzuladen und ein positives Erlebnis bei der Interaktion zu erzeugen.

Bild: Apple
Bestimmt kennst du die Produktseiten von Apple. Beim Scrollen erwecken dieses den Eindruck von Lebendigkeit und erzeugen ein einzigartiges Produkterlebnis. Ein MacBook wird nicht einfach nur abgebildet. Es fliegt beim Scrollen förmlich über den Bildschirm. Funktionen werden optisch ansprechend in Szene gesetzt – eine Produktgeschichte wird erzählt und den Besuchern ein Gefühl einer Produkt-Entdeckung gegeben.

Noch ein Tipp als kleine Film-Scroll-Pause für zwischendurch. Die Bio von Stanley Kubrick. Bild: kubrick.life
Mittlerweile finden sich eine Vielzahl an tollen Motion Design, die ein Erlebnis beim Scrollen erzeugen und so die User in den Bann ziehen.
Gutes Storytelling via Scrolling wird uns daher immer stärker begegnen und uns kohärente Geschichten erzählen.
9. Anti-Personas
Dass erfolgreiche Unternehmen Personas entwickeln und nutzen sollten, um gute und gelungene Produkte zu entwerfen, sollte 2023 wirklich klar sein. Archetypische und validierte Kundenprofile helfen uns, unsere Idealkunden besser zu verstehen und ansprechende Marketing-Botschaften sowie Produkte zu kreieren.
Doch was ist mit Kundengruppen, die so gar nicht ins Unternehmensbild passen?
Warum also nicht mal über Anti-Personas nachdenken?
Anti-Personas können dabei helfen, Negativkunden zu beschreiben und uns vor Fehlinvestitionen in der Produktentwicklung zu schützen. Eine Anti-Persona ist gemäß Definition die Darstellung einer Benutzergruppe, die das Produkt in einer Art und Weise missbrauchen könnte, dass es sich negativ auf die Zielkunden und das Unternehmen auswirkt.
In der Regel ergibt es immer dann Sinn, eine Anti-Persona zu entwickeln, wenn Produkte mit sensiblen, stark emotionalen oder psychischen Themen zu tun haben. Mehr über Anti-Personas gibt es hier.
10. UX Repositories & Research Operations
Alle, die mit UX-Testing, Daten und UX-Insights im Unternehmen arbeiten, kennen die Probleme der Informationsbereitstellung. Noch immer werden die meisten UX-Erkenntnisse nicht zentral über einen langen Zeitraum hinweg dokumentiert und gespeichert. Democratize UX ist daher 2023 eine Kern-Message für UX-Designer.
Denn abteilungsübergreifendes Wissens-Management für UX-relevante Themen herzustellen, ist und bleibt eine große Herausforderung.
Sogenannte UX-Repositories gewinnen daher zukünftig immer mehr an Bedeutung. Hinter dem Begriff verbergen sich zentrale Anlaufstellen, die es Unternehmen ermöglichen, Research-Erkenntnisse an einem Ort dauerhaft durchsuchbar zu gestalten und nach spezifischen Faktoren wie Priorität oder Kontaktpunkt zu filtern.
11. No-Code-Tools

Bild: Adalo
Wir sind überzeugt, dass No-Code-Tools langfristig einen Einfluss auf unsere Arbeit als UX-Designer haben werden. Bereits im letzten Jahr haben wir einen ganzen Abschnitt den Themen Design Systems, Design Libraries & Code-based Design geliefert.
Treten wir kurz nochmal einen Schritt zurück:
Code-based Design ermöglicht es Designern, enger mit der IT zusammenzuarbeiten. Statt nur hübsche Screens zu liefern, können Web- und UX-Designer so auch ganze Code-Schnippels überliefern. Das Code-based Design-Tool Merge von UXPin ermöglicht es, mit fertigen Komponenten zu arbeiten. Das Design-Tool Storybook wird gerne als Brücke zwischen Image-based Design und Development genutzt. Außerdem existiert eine Betaversion von modulz.app, mit dem UX-Designer echte Komponenten entwerfen und Code direkt übergeben können.
No-Code-Tools gehen noch einen Schritt weiter, was das Entwerfen und Gestalten von Produkten betrifft. No-Code-Tools ermöglichen es jedem, die eigene Idee digital zu erstellen und zu teilen. Es werden zukünftig also nicht immer zwingend Fachexperten hinzugezogen oder umständliche Feedback-Runden durchgeführt werden müssen, weil No-Code-Tools ein einfaches Entwickeln und Verbreiten von Ideen ermöglichen werden. Neben Adalo ist auch Webflow ein solches No-Code-Tool, mit dem bspw. Websites wesentlich einfacher erstellt werden können.
12. Neumorphismus Design

Bild: Dribble haw
Wenn wir über Zukunft und UX-Trends reden, dann können wir auch darüber nachdenken, wie sich bei all der Technik, das Design bei der Interaktion anfühlen soll.
Neumorphismus ist ein visueller Stil, der Hintergrundfarben, Formen, Farbverläufe und Schatten kombiniert, um eine grafische Intensität entlang den verwendeten UI-Elementen zu erzeugen. Dieser Designstil erzeugt einen weichen, plastischen Look und eine Art 3D-Styling. Benutzeroberflächen im Neumorphismus wirken daher elegant und die weichen UI-Elemente erzeugen eine angenehme Benutzererfahrung.
Glasmorphismus nutzt weiche, transparente Farben und Formen, um den Eindruck von Tiefe und Bewegung zu verstärken.
Pearlcore ist, wie Glasmorphismus eher ein Mini-Trend, der aus der Mode- und Wohnkultur ins Webdesign geschwappt ist. Im Ernst, google mal Perlen-Trends und du wirst es sehen 😀. Bei diesem Akzent werden Perlen genutzt, um dem Design eine Textur-Optik zu verleihen und leichte Akzente in Perlen-Texturen zu setzen.
Während Neumorphismus unter Designern seit einiger Zeit schon sehr beliebt ist, denken viele UX-Experten genau das Gegenteil. Denn Neumorphismus verträgt sich nur bedingt mit den Grundsätzen der Nutzerfreundlichkeit, da teilweise die Zugänglichkeit erschwert wird.
Dennoch existieren bereits viele anschauliche Designideen für Neumorphismus, sodass dieses futuristische Design vielleicht in der Zukunft mehr Beachtung finden wird.
13. Brutalismus

Bild: behance.net
Klingt brutal, ist es in mancherlei Augen vielleicht auch. Brutalismus oder Brutalism reiht sich, zum Abschluss dieses Beitrags, perfekt in die Retro-Welle mit ein.
Die Nostalgie-Verliebtheit bringt uns Standardschriften, aber auch Farbverläufe, Anspielungen auf alte Illustrationen und kontrastreiche Farben wieder. In Zeiten, in denen nicht jedes Produkt kühl und rein unternehmerisch gestaltet sein muss, wird sich auch das Design folglich mehr ausleben und knalliger werden.

Bild: behance.net
Damals waren es die vielen Möglichkeiten und kleinen Trigger, die uns Menschen ins Web gezogen haben. Diese Anspielungen werden wiederkommen und durch umsichtige UX-Designer so angerichtet werden, damit die Interfaces auch nutzerfreundlich und leicht bedienbar bleiben, selbst dann, wenn das Design aus der Reihe tanzt.
Fazit: UX-Trends beobachten, adaptieren & testen
Immer auf den nächstbesten Trend aufzuspringen, kann Angebote und Marken schnell verwässern. Dennoch kann es sinnvoll sein, einige Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und für sich anzupassen.
Unabhängig davon, sollten Design-Anpassungen mit der eigenen Zielgruppe untersucht und getestet werden, damit es hinterher nicht zu bösen Überraschungen kommt.
Neben den Designtrends, die sich immer weiterentwickeln werden, sind wir uns bei einigen Themen jedoch sicher, dass sie unsere Arbeitsweisen und unser Leben langfristig beeinflussen werden, z.B. Web-Sustainability, Society-Centered-Design, No-Code-Tools, UX-Repositories.
Häufige Fragen zu UX-Trends
Was sind die nächsten großen UX-Trends oder Webdesign-Trends?
Sicherlich gehört eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen UX zu den Trends der nächsten Zeit. Auch ein starkes Onboarding, fette Typographie oder Illustrierungen spielen eine Rolle. Andere Trends unterstehen einer beständigen Entwicklung. Gehören gute Mirco Interactions heute zum guten Ton, so können neue Trends wie Neumorphismus in der Zukunft eine größere Rolle spielen.
Warum sollte ich UX-Trends und UI-Trends kennen?
UX-Designer leben von kreativen Ideen, die Menschen begeistern. Daher schauen gute Designer regelmäßig nach neuen Entwicklungen und Technologien für eine bessere Customer Experience.
Was sind UX-Trends?
UX-Design-Trends sind beliebte gestalterische Prinzipien, Tools oder technische Trends, die einen positiven Beitrag zur Customer Experience (Kundenerfahrung) leisten. Sie zeichnen sich durch einfache Gestaltung und Bedienbarkeit aus und sprechen User positiv an. Im Kern nutzen UX-Designer diese Trends, um ein besseres Nutzungserlebnis von Websites, Apps oder Anwendungen zu erzeugen.
Was beeinflusst UX-Trends?
Es gibt viele Faktoren, die Trends im UX-Design beeinflussen. Neue Erkenntnisse aus Customer Insights Studien, eine Marke, die ein neues Produkt mit einem bestimmten Stil auf den Markt bringt oder arbeitsbezogene Bedürfnisse von UX-Designer und Developern. Was wirklich zum nächsten Trend wird, zeigt immer erst die Zeit.
UX-Trends, die es nicht in unsere Liste geschafft haben…
… aber trotzdem beachtet werden sollten:
- Reibungslose Authentifizierungen und starkes User Onboarding (Frictionless)
- Markenbildung im Internet, Content Marketing & Storytelling
- Hybride Formate, Events Online & offline, Live-Stream Videoinhalte
- Social Commerce & Shopping
- Voice Interaction/Touchless Interaction
- Behavior Tracking, Audience Building & Personalisierung
Gibt es UX-Trends, die immer bleiben?
Ja! Funktionalität, Einfachheit und intuitive UX.
Kostenloses Webinar: 8 typische UX-Design-Fehler und wie man sie vermeidet
Beim UX-Design, vor allem bei der Konzeption, wird der Grundstein für erfolgreiche digitale Produkte gelegt. Gerade hier werden häufig Fehler gemacht und im schlimmsten Fall werden viel Zeit und Geld verbrannt.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie 8 typische Fehler erkennen, antizipieren und vermeiden. So sparen Sie Zeit und Geld in allen Phasen des Design- und Entwicklungsprozess.
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