Kostenlose & unverbindliche Beratung: 030 / 544 870 24
Birgit Bärnreuther
Wir beraten Sie unverbindlich und helfen Ihnen gerne bei Ihrer nächsten Usability-Herausforderung!

030 / 544 870 24

(Mo bis Fr von 9 bis 18 Uhr)

oder per E-Mail an

Der 14. November war für uns in der Agentur ein aufregender Tag: Nicht nur, weil sich weltweit UX-Professionals zum World Usability Day trafen, sondern auch, weil dieser in Berlin zum ersten Mal in unserem UX-Haus stattfand. Ein Tag, auf den wir lange hingearbeitet haben und gleichzeitig ein Tag voller neuer Eindrücke und Erfahrungen – für unsere Gäste genauso wie für uns als Gastgebende.

Das Programm war abwechslungsreich und prall gefüllt: Der Vormittag startete mit zwei Highlight Keynotes, die das diesjährige Motto „Designing for a Better World“ aufgriffen – sei es durch den Blick auf digitale Barrierefreiheit oder ein Usability-Projekt für lokale Landwirtschaft. Der Nachmittag bot eine bunte Mischung aus Vorträgen und Workshops, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten, wie Design, UX und KI aktiv zur Gestaltung einer besseren Welt beitragen können.

Unser kleines UX-Haus war an diesem Tag bis auf den letzten Platz gefüllt, und die begrenzten Plätze machten deutlich, wie groß das Interesse an diesen Themen ist. Für alle, die nicht dabei sein konnten – und für diejenigen, die den Tag gerne noch einmal Revue passieren lassen möchten – haben wir einen kleinen Rückblick zusammengestellt.

Wir danken allen Speaker:innen, die diesen Tag möglich gemacht haben und allen Teilnehmenden für ihr großes Interesse und positives Feedback. Wir freuen uns darauf, die Berliner UX-Community auch in Zukunft mit weiteren Events, wie unserem Meet-up UX+ Talks, zu inspirieren.

Das waren die Highlight Keynotes beim Berliner WUD 2024

Wir sind mit zwei inspirierenden Keynotes in den World Usability Day und das diesjährige Motto gestartet: Daniels Vortrag über die Notwendigkeit und praktische Umsetzung digitaler Barrierefreiheit sowie unsere eigene Case Study zu einem nachhaltigen Design-Projekt mit Yobsti, das regionale Landwirtschaft und moderne Technologie vereint.

Ohne Hürden: Erfolgreich zur digitalen Barrierefreiheit

Highlight Keynote von Daniel Diener, Managing Director bei A11YPLAN

In seiner Keynote „Ohne Hürden: Erfolgreich zur digitalen Barrierefreiheit“ beleuchtete Daniel Diener die entscheidende Rolle von barrierefreiem Design in der digitalen Welt. Als Managing Director von A11YPLAN erläuterte er, wie UX-Design aktiv dazu beitragen kann, Barrieren für Menschen mit Behinderungen abzubauen und so eine inklusivere Nutzung digitaler Produkte und Dienstleistungen zu ermöglichen.

Er zeigte praxisnah auf, vor welchen Herausforderungen Unternehmen dabei häufig stehen und wie sie diese meistern können – von der richtigen Methodik bis hin zu konkreten Designprinzipien. Ein besonderer Fokus lag dabei auf den vielfältigen Vorteilen eines barrierefreien Designs, das nicht nur einen gesellschaftlichen Mehrwert schafft, sondern sich auch wirtschaftlich rechnet.

Daniels Vortrag war ein inspirierender Appell, digitale Barrierefreiheit nicht als Zusatz oder Pflicht durch das BFSG, sondern als Grundpfeiler einer guten UX zu betrachten – eine Botschaft, die perfekt zum diesjährigen Motto passte.

Großes Dankeschön an Daniel für diese wunderbare Eröffnung unseres ersten World Usability Days und die gemeinsame Partnerschaft für digitale Barrierefreiheit!

Regionale Landwirtschaft und Überseecontainer: Wie passt das zusammen?

Highlight Keynote von Claudia Pineda de Castro & Niklas Stiller, UX-Designers bei Userlutions

Unsere UX-Designers Claudia Pineda De Castro und Niklas Stiller nahmen das Publikum mit auf eine Reise durch eines der spannendsten Projekte von Userlutions: die Entwicklung des UX-Designs für Yobsti, eine Plattform, die regionale Landwirtschaft mit digitaler Logistik verbindet, sowie das Konzept und Design für einen Selbstbedienungs-Container.

Das Duo gaben einen Einblick in die Herausforderungen und Lösungen, die sie bei der Entwicklung von Yobsti begleitet haben. Sie erklärten, wie sie mit nutzerzentrierten Methoden eine intuitive Plattform entwickelten, die Landwirtinnen und Landwirten es so einfach wie möglich macht, ihre Produkte zu verfolgen und zu vermarkten. Der Fokus lag dabei auf Transparenz, einfacher Bedienung und der Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe.

Ihre Case Study war ein gelungenes Beispiel dafür, wie agiles UX-Design nicht nur on- und offline Prozesse verbessert, sondern auch einen Beitrag zu globalen Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und fairer Wertschöpfung leisten kann – ein perfektes Beispiel für „Designing for a Better World“. Mehr zu unserem Projekt mit Yobsti erfährst du hier.

Noch einmal tosender Applaus wie beim WUD für Claudi & Niklas und ihre interessante Projektpräsentation!

Klick dich durch die Impressionen von unserem World Usability Day 👆

Das waren die Vorträge beim Berliner WUD 2024

Nach den Keynotes am Vormittag und einer kleinen Networking-Mittagspause bot der Nachmittag eine spannende Vielfalt an Vorträgen und Workshops, die alle auf ihre Weise das diesjährige Motto „Designing for a Better World“ aufgriffen.

Wie Personas durch KI zum Leben erweckt werden

Vortrag von Rainer Gibbert, CPO bei Leanscope

Rainer zeigte uns, wie Personas mit Hilfe von KI zum Leben erweckt werden können und adressierte damit das Problem, dass Personas in vielen Unternehmen ungenutzt in Schubladen verstauben. Dabei betonte er auch, dass KI keine User Researcher ersetzen soll, denn dafür sei der Austausch mit echten Menschen viel zu wichtig. KI könne aber bei der Auswertung von Daten helfen und – richtig trainiert – mehr Nähe zu den Insights schaffen. Wichtig sei auch, dass die KI Auskunft über die Quellen geben kann, auf die sie sich bezieht.

In der anschließenden Diskussion mit unserem Gründer Ben waren sich beide einig, dass KI eine große Chance für Researcher ist: um Dinge umzusetzen, für die bisher keine Zeit war oder die schlicht unmöglich waren. Die KI solle dabei als zusätzliches Teammitglied betrachtet werden, das manche Sachen besonders gut kann, aber auch einige Schwächen hat. Bens Prognosen für die Zukunft mit KI kannst du auch in seinem Blogbeitrag nachlesen.

Vielen Dank Rainer für deinen inspirierenden Beitrag und die spannende Diskussion mit Ben sowie den Teilnehmenden! 

Beyond Business: Wie User Research die Welt verbessern kann

Vortrag von Mine Akbaba, Creative Consultant bei Exxeta AG

Mine erinnerte uns daran, dass User Research und andere klassische UX-Methoden auch dazu beitragen können, eine bessere Welt zu schaffen und nicht immer nur auf den Geschäftserfolg abzielen müssen. Deshalb beteiligt sie sich am Projekt Habits for a Better World, in dem sich 450 Researcher, Designer und Filmschaffende zusammengeschlossen haben, um in kleinen Projektgruppen ihren Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten.

In Mines Projekt geht es darum, wie menschliches Leid verringert werden kann. Insbesondere befasst sich ihr Team mit der Frage, wie Eltern zu einer vollwertigen und pflanzenbasierten Ernährung inspiriert werden können, um die nächste Pandemie zu verhindern, indem die Nachfrage nach Viehzucht und die damit verbundenen Risiken reduziert werden. Dabei begegnen sie nicht nur Bedenken zur Nährstoffversorgung, sondern haben auch festgestellt, dass Essen für viele Menschen sehr emotional ist und einen wichtigen Beitrag zum Gefühl der Freiheit leistet.

Danke Mine, dass du uns einen Einblick in euer Projekt gegeben hast!

Die Date Map: Der Forschungsprozess zu den WOW-Momenten

Vortrag von Steve Liek, Senior User Researcher bei ParshipMeet Group

Steve hat uns gezeigt, wie sein Team ein innovatives Feature für die Dating App Lovoo konzipiert hat. Zunächst war es ihr Ziel, das Phänomen der Dating Fatigue, besser zu verstehen, denn mehr als die Hälfte der User von Dating Apps gibt laut einer Befragung an, zumindest manchmal unter Erschöpfung bei der Nutzung von Dating Apps zu leiden. Verständlich, schließlich sieht man sich beim Swipen einer Vielzahl von potentiellen Partnern ausgesetzt, während viele Chats jedoch ins Leere laufen und man zudem mit Ablehnung zu kämpfen hat.

Um eine angenehme und entspannte Interview-Atmosphäre zu schaffen, luden sich Steve und sein Team keine Einzelpersonen ein, sondern Freundespaare, denn schließlich reden gute Freunde sowieso miteinander über ihre Dating-Erfahrungen.

Aus den Interviews entstanden eine Reihe von Ideen, die sie im Anschluss mit einer größeren Stichprobe testeten. Aus diesen Tests kristallisierte sich die Date Map als vielversprechendste Idee heraus, weshalb sie diese als Prototyp umsetzten, erneut testeten und schließlich in die App implementierten. Da sie den Continuous Discovery Ansatz verfolgen, ist es mit dem Launch des Features nicht getan und die Map wird fleißig weiter erforscht, getestet und optimiert.

Danke Steve und weiterhin viel Erfolg mit der Date Map!

Die Brücke zur digitalen Inklusion – Von digitaler Barrierefreiheit zur echten Teilhabe

Vortrag von Sunny Sawadmanod, Senior UX & Service Designer bei BARMER

Sunny hat uns vor Augen geführt, dass digitale Inklusion nicht mit der Umsetzung von Barrierefreiheitsrichtlinien endet, sondern dass diese nur der Anfang sind. Inclusive bzw. Universal Design wird für alle Menschen gemacht. Er sieht drei Mittel, um dieses Ziel zu erreichen:

1. Wissen, wie unterstützende Technologien funktionieren

2. Richtlinien und Verordnungen kennen und verstehen (z. B. Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung, Web Content Accessibility Guidelines)

3. Prozessen für inklusives Denken und Gestalten etablieren

Darüber hinaus sensibilisierte er uns dafür, dass der Bedarf nach Barrierefreiheit uns alle treffen kann, sei es situativ oder dauerhaft.

Alle, die an digitalen Produkten arbeiten, sollten reflektieren, welche Bereiche der Inklusion für ihr Produkt relevant sind und diese in der Entwicklung entsprechend priorisieren.

Er empfiehlt, sich die daraus resultierenden Aufgaben in kleine Pakete aufzuteilen und diese zusätzlich in Pflichtaufgaben und Küraufgaben zu unterteilen.

Vielen Dank Sunny, für deinen augenöffnenden Vortrag und die vielen praktischen Beispiele!

Das waren die Workshops beim Berliner WUD 2024

Parallel zu den Vorträgen fanden in einem kleinen, interaktiveren Setting zwei Workshops statt. Den Abschluss machte ein Beitrag, für den es eigentlich keine Kategorie gibt: Ein intellektueller Schlagabtausch in mehreren Runden pro und contra AI.

Einführung und Skalierung leicht gemacht: Ein Aktionsplan für besseren Bürgerservice

Workshop von Edmundo Galindo, Produkt- & UX-Designer, & Anja Lüttmann, Smart City Designerin, bei CityLAB Berlin

Mit ihrer Arbeit beim CityLAB Berlin unterstützen Edmundo und Anja öffentliche Verwaltungen, den Fokus stärker auf die Nutzenden zu legen, statt strikt an Vorgaben und Prozessen festzuhalten. Dies betrifft sowohl Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Mitarbeitenden in der Verwaltung selbst. In dem interaktiven Workshop konnten die Teilnehmenden anhand von zwei fiktiven Use Cases lernen, wie sich Verwaltungsprozesse nutzerfreundlicher und effizienter gestalten lassen.

Use Case 1: Ein neues Modell zur Bauantragsgenehmigung, das Verwaltungspersonal erst spät einbindet, scheitert in der Praxis an zusätzlichem Aufwand und Frustration der Mitarbeitenden.

Use Case 2: Ein umgestaltetes Bürgeramt, das ohne Einbindung des Verwaltungspersonals entwickelt wurde, erschwert Arbeitsabläufe und führt zu Orientierungsschwierigkeiten bei Bürgerinnen und Bürgern.

In zwei Gruppen widmeten sich die Teilnehmenden den Use Cases, analysierte die Probleme der Nutzenden und entwickelten konkrete Lösungsansätze. Die abschließenden Pitches der beiden Aktionspläne kamen so gut an, dass Anja und Edmundo sich gar nicht entscheiden konnten, welcher besser ist. 😉

Die Kunst des Promptings: So gelingt dein AI-Chatbot

Workshop von Marcia Arbenz, UX-Specialist bei Userlutions

„ChatGPT versteht gar nicht, was ich eigentlich will…” – kommt dir diese Aussage bekannt vor? In ihrem Workshop hat unsere UX-Specialist Marcia die Teilnehmenden in die Geheimnisse des Promptings eingeweiht und viele nützliche Tipps gegeben, die wir euch nicht vorenthalten wollen:

Tipp 1: Frage die KI in deinem ersten Prompt, was sie  von dir wissen muss. Basiere darauf deinen eigentlichen Prompt.

Tipp 2: Beginne deine Sätze mit einem Verb und gib so eine konkrete Handlungsanweisung.

Tipp 3: Kontext ist alles. Je mehr Informationen, desto besser die Antworten. Eigentlich logisch, oder?

Tipp 4: Gib ein Beispiel an, besonders wenn du die Antwort in einem konkreten Format oder einer bestimmten Struktur benötigst.

Tipp 5: Verleihe der KI einen Beruf und sag ihr, dass sie danach handeln soll. 

Tipp 6: Verwende „“ bei Schlüsselbegriffen, die wichtige Anweisungen im Prompt markieren.

Tipp 7: Achte auf dein Wording, denn es beeinflusst das Wording des Outputs. Fordere eine bestimmte Tonalität (z. B. akademischer Schreibstil).

Tipp 8: Trial and Error. Iterationen sind der Schlüssel zu besserem Prompting und Ergebnissen.

Tipp 9: Benutze Prompting-Sequenzen – ähnlich einem Rezept, das der KI Schritt für Schritt sagt, was genau sie tun soll.

Probier die Tipps doch einfach mal aus und werde Meister:in des Promptings, so wie Marcia – danke für deinen wertvollen Input!

P.S.: In diesem Blogartikel erfährst du noch mehr über UX, Conversational AI und Chatbots.

STREET F(A)IGHTER: Ein Kampf um die Rolle der KI für eine bessere Welt

Schlagabtausch von Max Rhiem, Digital Designer, und Jacob Haller, Senior IT Consultant, bei MaibornWolff

Ring frei für Max und Jacob, die mit Humor, Scharfsinn und schauspielerischem Einsatz einen intellektuellen Schlagabtausch über die Rolle von künstlicher Intelligenz inszenierten. „Good AI“ versus „Bad AI“ – ein fesselnder Diskurs über die Frage, ob AI tatsächlich zur Verbesserung unserer Welt beiträgt oder ob sie mehr Risiken birgt, als wir bereit sind zu akzeptieren. Dabei reichten die Argumente von der Förderung von Innovationen und gewonnenen Nobelpreisen bis hin zu ethischen und ökologischen Herausforderungen, die eine differenzierte Betrachtung der Technologie erfordern.

Die Diskussion blieb nicht rein theoretisch: Im Austausch mit den Teilnehmenden wurde deutlich, wie unterschiedlich die Wahrnehmung und Bewertung von KI im beruflichen und privaten Kontext sein kann. Die Frage, ob man KI im Job als effizienzsteigernd und unverzichtbar ansieht, während man ihr im Privatleben mit Misstrauen begegnet – oder gar umgekehrt –, eröffnete spannende Perspektiven. Darüber hinaus regten die Referenten dazu an, die eigene Haltung zu hinterfragen: Sind wir als Nutzende bereit, die Verantwortung für den richtigen Einsatz von KI zu übernehmen?

Danke an Max und Jacob für ihr unterhaltsames und nachdenkliches Duell über die Rolle von KI in unserer Welt. An dich: Stell dir gerne selbst mal die Frage, ob du KI im beruflichen Kontext anders bewertest als im privaten.

Danke für einen großartigen ersten World Usability Day bei Userlutions!

Der erste World Usability Day in unserem UX-Haus war für uns ein ganz besonderes Erlebnis. Es war ein Tag voller Begegnungen, spannender Einblicke und gemeinsamer Visionen. Die Vielfalt der Keynotes, Vorträge und Workshops hat eindrucksvoll gezeigt, wie facettenreich die Themen in unserer Branche sind – und wie viel Potenzial darin steckt, die Welt durch gutes Design und Usability ein Stück besser zu machen.

Besonders beeindruckt hat mich, mit wie viel Leidenschaft und Fachwissen unsere Speaker und Teilnehmenden sich eingebracht haben. Jeder Beitrag, jede Diskussion und jede Frage haben dazu beigetragen, diesen Tag zu einem Erfolg zu machen. Dafür bin ich unglaublich dankbar – sowohl unserem Team, das mit viel Engagement hinter der Organisation stand, als auch allen Gästen, die diesen Tag mit Leben gefüllt haben.

Über den Autor

Birgit Bärnreuther

Gründerin & Agenturleiterin von Userlutions

Birgit Bärnreuther ist Kognitionswissenschaftlerin, hat einen Master in Human Factors und ist eine der erfahrensten Experten für Remote-Tests in Deutschland. Als Agenturleiterin verantwortet sie die strategische Ausrichtung der Beratung & des Agenturmanagements und sorgt dafür, dass alle Rädchen ineinander greifen.

Kontaktieren Sie Birgit